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BEN NAGER: Sind Degus als Haustier geeignet?

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Wer ein Haustier zulegen möchte, wird sich immer als Erstes Gedanken machen, welches Heimtier wohl das Richtige für sich, für seine Kinder, für die ganze Familie sein könnte. Auch in Schulen, Kindergärten oder Kittas werden immer öfters lebende Tiere gehalten. Neben Zierfischen sind dabei Nagetiere sehr beliebt. Gerade wenn es um Nagetiere geht, ist die Entscheidung oft schwierig. Die Erwartungen an ein Haustier sind sehr vielfältig und die Auswahl an Nagetieren, die im Handel angeboten werden, ist sehr gross.

Die nachfolgenden Bilder zeigen die beliebtesten 13 Nagetiere:

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Der Degu oder die Strauchratte (Octodon degus) aus Chile Photo: B. Grendelmeier

Aus all diesen interessanten Kleinsäugetieren fällt ein Nagetier mit Namen "Degu oder Strauchratte" (wissenschaftl. Name Octodon degus), besonders auf, weil es immer beliebter geworden ist und immer häufiger im Handel, in Inseraten und von Züchtern angeboten wird.

 

Wer sich über Degus informieren will, wird aber leider oft völlig verunsichert, weil die Einen meinen, Degus seien keine Haustiere. (Manche Menschen und Institutionen gehen dabei soweit, dass der Eindruck entsteht, diese Leute möchten das generell gar kein Tier als Haustier gehalten wird.)

Andere wiederum bewerten den Degu als das ideale Heimtier und sind davon begeistert.

 

Was ist jetzt richtig?

 

Ich möchte mit diesem Artikel, diese Frage beantworten und aufklären:

 

Sind Degus als Haustiere wirklich geeignet?

 

Degus sind sehr neugierige Tiere. Schon alleine deswegen haben Sie viele Vorteile, gegenüber anderen Nagetieren, welche eher zurückhaltend in ihrem Verhalten gegenüber Menschen sind. Als ich vor über 30 Jahren vermutlich die ersten Degus in die Schweiz einführte, schüttelten viele meiner damaligen Berufskollegen den Kopf und meinten, dass dies kaum ein ideales Haustier sei. Mich faszinierten diese kleinen Nager und ich bemerkte schnell, Ihre natürliche Neugier. Dieser Zustand hat zur Folge, dass die Tiere sehr schnell zutraulich werden und das Vertrauen Ihres Pflegers gewinnen. Neu zugekaufte, nachgezüchtete Degus, sind üblicherweise, bei rücksichtsvoller Eingewöhnung, innerhalb kurzer Zeit Fingerzahm und nehmen Futter von der Hand. Es dauert nicht lange und die Tiere stehen als ganze Fellknäuel-Lawine vor der Schiebetür wenn der Pfleger an das Gehege heran tritt. Degus suchen regelrecht den Kontakt, es sind allerdings keine Streicheltiere, die minutenlang ruhig auf der Hand sitzen bleiben. Sie geniessen den Kontakt, turnen am Pfleger herum und lassen sich in die Hand nehmen. Ganz zahme Tiere, verdrehen sogar genussvoll den Kopf wenn man sie hinter den Ohren oder am Hals krault und legen sich gar ausgestreckt hin. Wer aber ein Kuscheltier sucht, sollte sich eher ein Plüschtier zulegen.

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Degus werden schnell handzahm Photo: Depositphoto@chorchio

Degus sind im Gegensatz zu anderen Nagetieren wirklich absolut pflegeleicht. Da sie kaum Wasser trinken, geben Sie wenig Urin ab. Urin und Markierungen riechen kaum. Ihre Kotbällchen, es sind zwei verschiedene Kotarten, sind kompakt, nicht schmierig und haben kaum Geruch. Im Gegensatz zu Meerschweinchen, Ratten und Mäusen muss deshalb das Gehege nicht so häufig ausgemistet werden. Gerade häufige Reinigungsarbeiten und Tiergerüche können in der Heimtierhaltung immer wieder zu Konflikten führen. Wer Degus pflegt, wird dieses Problem aber kaum haben.

Die Anschaffungskosten für die Tiere und das ganze Gehege und Zubehör sind nicht zu unterschätzen, sollten aber in Relation zur Lebenserwartung von 6 -8 Jahren und mehr, gesehen werden. Hauptkostenpunkt in der Anschaffung ist das Gehege. Ein speziell auf die Deguhaltung ausgerichtetes Gehege aus Glas (kein Reptilienterrarium!), mit Frontschiebegläser, ist allen anderen Lösungen vorzuziehen, wenn eine naturnaher, Lebensraum angeboten werden soll. Hier mehr zum richtigen Gehege. Alte Kästen können auch umgebaut werden, doch empfinde ich diese für Degus als nicht so ansprechend und ideal. Vor allem durch die zwei Seitenwände und die Rückwand aus Holz wird das Tageslicht abgeschirmt. Dies könnte allerdings durch eine Beleuchtung kompensiert werden. Ein Gitter stört mich auch und meistens ist, um die gesetzlich vorgeschriebene Bodenstreuhöhe zu erreichen, ein grosser Umbau notwendig. Der grösste Teil an enttäuschten Deguhaltern waren nach meinen Erfahrungen Menschen, die Ihre Degus in Gitterkäfigen gehalten haben und durch starkes nagen an den Gitterstäben und herausgebuddeltem Bodenstreu genervt waren. Also Hände weg von Gitterkäfigen für Degus, ist meine klare Meinung und Ueberzeugung!

 

Die Ernährung von Degus ist heute absolut unkompliziert und einfach. Im Handel angebotene, hochwertige Spezialfuttermittel machen die Haltung einfach. Diese Spezialfutter dienen als Grundnahrung. Meistens wollen Anfänger gar nicht glauben, wie unkompliziert die Ernährung von Degus eigentlich ist.

 

Der Handel bietet reichhaltige Futtermittel nach den neusten Erkenntnissen   entwickelt an. Pellettiertes Futter ist dabei als Grundfutter klar vorzuziehen. Völlig unverständlich, das heute noch in Foren, Berichten aber auch in Ratgeber, diese Art von Futter als nicht geeignet empfohlen wird. Da ich stets für eine zeitgemässe und tiergerechte und fortschrittliche  Tierhaltung einstehe, kann ich mit gutem Gewissen diese Futter empfehlen. Aufwändige Forschung und Weiterentwicklung renommierter Futterhersteller führten zu dieser Erkenntnis. Auch meine eigenen Erfahrungen damit bestätigen dies.

 

Mischfutter aus verschiedenen Kräutern kann als Zugabe immer gereicht werden. Diese Mischungen dürfen aber kein Getreide enthalten. Zudem können die Tiere selektieren was bei der verabreichten Menge zu berücksichtigen ist. Bei pelletiertem Futter ist eine Selektion durch die Tiere nicht möglich und alle wichtigen Stoffe werden somit aufgenommen. Ich empfehle deshalb immer als Abwechslung 1 bis 2 mal pro Woche ein Mischfutter, vorzugsweise aus verschiedensten Kräutern und Gräsern zu reichen.

Degus haben keine Zuchtkrankheiten wie es bei Ratten und Meerschweinchen sehr häufig vorkommt. Generell sind sie nicht anfällig auf Krankheiten, wenn einige Regeln beachtet werden, zum Beispiel, dass kein Getreide gefüttert werden darf. Degus leben im Familienverband. Gemeinsamkeit wird gross geschrieben. Dadurch ist Ihr Verhalten sehr Sozial und äusserst Interessant und bietet der ganzen Familie viel Freude und Abwechslung je grösser die Gruppe ist. Als kleinste Guppe sollten 3-4 gleichgeschlechtliche Tiere, möglichst aus dem gleichen Wurf gehalten werden. Mehr dazu hier: Wieviele Degus halten?

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Degus sollten nicht unter 3 Tieren gehalten werden! Photo: B. Grendelmeier

Ja, Degus sind ganz klar ideale Haustiere, ich meine sogar, dass es unter all den verschiedenen Nagetieren die empfehlenswertesten Nagetiere überhaupt für Familien sind! Ueber 30 Jahre Erfahrung mit den kleinen witzigen Rackern haben mich zu dieser Meinung reifen lassen.

Wenn weitere Fragen zu Degus aufgekommen sind,  empfehle ich, ein Nagetier führendes Zoofachgeschäft in der Region aufzusuchen. In den meisten Fällen berät man dort kompetent.Selbstverständlich stehe ich ebenfalls gerne für Fragen zur Haltung und Pflege von Degus mit meinem ganzen Wissen zur Verfügung. Einfach ohne Hemmungen Fragen hier notieren und an mich senden:

Wer also ein interessantes, liebenswertes, pflegeleichtes Haustier für sich selber, die Familie, für die Schule oder den Kindergarten oder die Kitta zulegen möchtest, und noch detailliertere, aktuelle und zeitgemässe Informationen braucht, wie konkrete Angaben zu den gesetzlichen Vorschriften in DE/AT/CH/LIE, oder konkrete Angaben zu den Anschaffungs- und Unterhaltskosten,  dann kann ich mein Buch empfehlen:

Mein Heimtierfavorit: DER DEGU

Darin erkläre ich alles, was heute für eine zeitgemässe Haltung von Degus wichtig ist. Viele praktische Haltungs- und Pflegetipps und eine geballte Ladung Wissen zu diesen liebenswerten Nagetieren sind darin leidenschaftlich erklärt. Ueber 140 Farbbilder, auch von wildlebenden Strauchratten ergänzen diesen Heimtierratgeber. Diesen Heimtierratgeber empfehle ich vor dem Degukauf zu lesen! Der Leser erfährt viel Wissen und genügend Informationen für den Entscheid, ob für die jeweiligen Lebensumstände Degus als Haustiere in Frage kommen oder nicht. Das Buch ist erhältlich in jedem gutsortierten Zoofachgeschäft in der Region, im Buchhandel oder über unsere Verlagswebseite. Hier kann in einer Leseprobe ein kleiner Eindruck dieses derzeit aktuellsten Buch über die Haustierhaltung von Degus gesichtet werden.:

Der aufmerksame Leser wird inzwischen bemerkt haben und ich kann ganz klar sagen:

 

Ja, Degus sind absolut empfehlenswert und geeignet als Haustiere!

 

Hier noch eine persönliche Anmerkung:

Solltest Du mein Degu Buch bereits gelesen haben, dann danke ich Dir von ganzem Herzen, denn Du gehörst zu denen, die dieses Buch innerhalb kurzer Zeit zu einem Bestseller in der Rubrik "Ratgeber Hobby", katapultiert haben. Ich habe dies überhaupt nicht erwartet und bin davon überwältigt!

Herzlichen Dank!

Der Degu Ratgeber soll ein kleiner Beitrag dazu sein, dass diese quirligen, witzigen, liebenswerten Tierchen tiergerecht gehalten werden und weiterhin empfehlenswerte Haustierchen bleiben.

 

Die nächsten beiden Ratgeber sind übrigens bereits in Vorbereitung: Der Goldhamster, und Zwerghamster.

Gerne teile ich Euch mit, wenn die Bücher im Handel erhältlich sind.

 

Herzlichst, Euer

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Ben Nager

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